Teure Kosmetik freut sich wachsender Beliebtheit. Und auch die Verpackung soll edel, wertvoll und extravagant daherkommen. Für hochpreisige Parfüms, Lippenstifte und Cremes sind sie bereits eine Selbstverständlichkeit.
Doch auch ein komplett gegenläufiger Trend wird auf der
Interpack 2014 in Düsseldorf (8. bis 14. Mai) deutlich: In der umkämpften Beauty-Branche heisst das Motto der Konsumenten immer öfter „Back to nature“. Natürlichkeit und Nachhaltigkeit sind gefragt wie nie.
Der deutsche Markt für Naturkosmetik wird bis 2020 jährlich um sieben Prozent wachsen – mehr als jeder andere Kosmetikbereich. Dies besagt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und des Instituts für Handelsforschung Köln.
Die Kosmetikanbieter stehen damit vor einer schwierigen Aufgabe. Denn sie müssen nicht nur in zwei verschiedene Trend-Richtungen denken, sondern haben es auch mit immer anspruchsvolleren Konsumenten zu tun. „Inzwischen wird deutlich, dass die illustrative Wirkung einer idealisierenden Gestaltung ihren werblichen Höhepunkt erreicht hat. Zukünftig wird es um die Inszenierung der Ware selbst gehen. Pur und authentisch oder aber komplex und fremdartig bilden Trend und Gegentrend in der Ästhetik des Verpackungsdesigns“, erklärt der Trendforscher Peter Wippermann, Professor für Kommunikationsdesign in Essen.
Auch steigende Energie- und Rohstoffkosten erschweren die Produktion aufwendiger Verpackungen. Parfüms in Glasflakons mit Echtgoldbedruckung sind zwar gefragt, sollen aber nicht zum Mainstream werden.
Die Firma Gillette setzt für Sekundärverpackungen zum Beispiel auf formbaren Zellstoff aus erneuerbaren Bambus- und Schilffasern ein.
Andere Unternehmen folgen dieser Entwicklung. Der Verpackungsspezialist Carl Edelmann hat beispielsweise eine Faltschachtel für Naturkosmetik entwickelt, die ein durchgängiges Öko-Konzept mit gleichzeitig hochwertiger Qualität aufweist. Die Schachtel besteht zu 80 Prozent aus Recyclingmaterial und ist mit ölfreien Farben bedruckt, die ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen und mit Ökostrom hergestellt würden. Auf diese Weise fallen 76 Prozent weniger Kohlendioxid an als bei der Produktion herkömmlicher Verpackungen, heißt es bei Edelmann. Kosmetikanbieter können mit der Verpackung ihre Emissionen also deutlich reduzieren. Verbrauchern wiederum vermittelt sie damit ein gutes Gefühl.
Von Öko bis Glamour - auf der interpack 2014 in Düsseldorf können sich Besucher ihr eigenes Bild machen. Insgesamt haben mehr als 1.160 Unternehmen der insgesamt etwa 2.700 Aussteller Angebote für die Kosmetikindustrie in ihrem Portfolio.
Die
Messe Düsseldorf öffnet ihre Tore für die Interpack 2014 vom 08. bis 14. Mai.
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