Abnehmspritze statt Sport? Oder lieber doch Spritze und Sport? Neue Therapien könnten es reizvoll erscheinen lassen, ohne schweißtreibende Bewegung abzunehmen. Sie werden bei der 13. MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE unter die Lupe genommen. Am 19. und 20. November 2025 ist die Konferenz als etabliertes Programmelement der international führenden Medizinmesse
MEDICA in Düsseldorf (Laufzeit: 17. – 20. November) der „Hotspot“ für Sportmedizin, Sportwissenschaft sowie auch interessierte Athletinnen und Athleten. Im Congress Center Düsseldorf (CCD Süd) referieren renommierte Expertinnen und Experten zu aktuell heißdiskutierten Themen. Dazu gehören Dr. Kerstin Holze, Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes, Bestseller-Autor Thomas Schulz, Prof. Esa Räsänen, Leiter der Abteilung für Physik an der Universität Tampere in Finnland, Sportmediziner Dr. Lutz Graumann, oder Prof. Yannis Pitsiladis, Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission der Internationalen Föderation für Sportmedizin (FIMS). Nicht nur der Umgang der Sportmedizin und -wissenschaft mit injizierbaren Arzneimitteln steht auf der Tagesordnung.
Um die Verbesserung der Gesundheit für ein längeres Leben geht es gleich zu Beginn der Konferenz am 19. November ab 13 Uhr. Der bekannte Bestsellerautor und Journalist Thomas Schulz ist in der Szene gut vernetzt und war längere Zeit im Silicon Valley tätig. Er widmet sich dem Projekt Lebensverlängerung und geht in seinem Vortrag den Fragen nach: „Wie sind dank modernster Forschung und Hightech-Medizin bereits jetzt hundert gesunde Lebensjahre möglich – und was müssen wir tun, um dies zu erreichen?“
In Düsseldorf werden vor allem wissenschaftlich und technologisch fundierte Strategien für ein stärkeres Herz-Kreislauf-System in den Fokus gerückt. So wird auch Dr. Lutz Graumann zum Thema Gesundheit und Langlebigkeit sprechen. Er ist ein anerkannter Experte in den Bereichen Sportmedizin, Ernährungsmedizin und Chirotherapie – außerdem „Longevity“-Spezialist. Datenpunkte sollten demnach nicht nur Dashboards füllen, sondern sinnvolle Erkenntnisse über die kardiovaskuläre Gesundheit und die Leistungsfähigkeit des Menschen geben; „Hand aufs Herz – Erstellen Sie Ihren eigenen Plan für ein langes Herz-Kreislauf-Leben“, lautet der Titel seines Vortrags bei der Sportmedizinkonferenz im Rahmen der MEDICA 2025.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse auch für den Massenmarkt
Prof. Dr. Esa Räsänen ist nicht nur Leiter der Abteilung für Physik an der Universität Tampere, Finnland, sondern er ist zugleich CEO und Mitbegründer von Moni Cardi. Die von Moni Cardi entwickelte Software lässt sich in jedes tragbare Gerät integrieren, darunter Armbandmonitore, Armbänder, Ringe und Kleidung. Sie soll allein anhand der Herzfrequenz eine genaue Einschätzung verschiedener Herzerkrankungen ermöglichen und als vielseitiges Instrument zur Vorabdiagnose für effektive Behandlungsempfehlungen funktionieren – auch im Massenmarkt! Damit gibt Räsänen eine Antwort auf die Frage, welche Messung der Bestimmung der Herzfrequenzvariabilität folgen könnte.
Die Veränderung der Zeiten zwischen aufeinanderfolgenden regulären Herzschlägen gilt bislang als der Maßstab für die Fähigkeit, die Herzfrequenz den körperlichen und mentalen Anforderungen anzupassen. Prof. Eric Schulze-Bahr, Direktor des Instituts für Genetik von Herzerkrankungen (IfGH) am Universitätsklinikum Münster, ist einer der Autoren der aktuellen Leitlinie zur Gendiagnostik bei kardiovaskulären Erkrankungen. Er hat in einer Fachpublikation darauf hingewiesen, dass bei etwa der Hälfte der plötzlichen oder unklaren Todesfälle bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen unter 40 Jahren – wie Sportlertod oder unerwarteter nächtlicher Tod – eine genetisch bedingte Erkrankung des Herzens wie eine Kardiomyopathie oder ein angeborenes Arrhythmie-Syndrom vorliegen könnte. Diese Fälle sind möglicherweise vermeidbar: „Sport trifft Kardiogenetik – Kardiogenetik und Sport“ ist das Thema seines Vortrags.
Wie medikamentöses Abnehmen und Sport zusammengehen
Die modernen Medikamente zur Gewichtsabnahme in Injektionsform gelten als wirksam und werden auch als Lifestyle-Präparate immer beliebter. Aber wie beeinflussen diese Wirkstoffe die Leistungsfähigkeit? Und was passiert im Körper, wenn sie eingesetzt werden? Mehrfach wurde bereits berichtet, dass der erwünschte Gewichtsverlust bei diesen Therapien mit einem unerwünschten Muskelschwund einhergehen kann. Dann nehmen Betroffene an den falschen Stellen ab. Wie dem vorgebeugt werden kann, das wird Prof. Tim Hollstein, Oberarzt und Leiter der Abteilung für Ernährungsmedizin und Forschungsgruppenleiter am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel, darstellen. Der Titel seines Beitrags bei der 13. MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE lautet: „Muskelerhalt bei gleichzeitiger Nutzung von Gewichtsreduktionstherapien der nächsten Generation“.
Prof. Klara Brixius, Professorin an der Sporthochschule in Köln, ist Expertin für den altersbedingten Muskelschwund – viele Erkenntnisse und Empfehlungen aus ihrer Forschung sind übertragbar hinsichtlich der Prävention von Muskelschwund bei medikamentösen Therapien zur Gewichtsabnahme. Sie wird Einblick geben, mit welchen Bewegungsprogrammen zum Muskelaufbau eine solche Therapie begleitet werden sollte.
Wie Bewegungstherapie zudem gezielt eingesetzt werden kann, um die Gewichtsabnahme zu steuern, das wird Dr. Kay Niemier, Chefarzt am Schmerz- und Rückenzentrum LUP Kliniken, in Düsseldorf schildern und aus seiner Erfahrung mit Adipositas-Patienten berichten. Der Zusammenhang von Fitness, Körpergewicht und Diabetes ist offensichtlich. Deshalb ist auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft ein Kooperationspartner der Konferenz.
Spannende Themen bietet auch für die Konferenzteilnehmenden die „MEDICA Guided Innovation Tour“ durch die Messehallen, bei der ausgewählte Themen angesprochen und ausstellende Unternehmen besucht werden. Unter anderem geht es zum MEDICA SPORTS HUB (in Halle 4) und zur WT Wearable Technologies Show (in Halle 12). Das Fachpublikum kann auf der großen Aktionsfläche in Halle 4 innovative Sport- und Gesundheitsgeräte in der Praxis testen. Partner sind unter anderem CTN aus Finnland. Sie bieten Geräte für Kryotherapie, hyperbare Sauerstofftherapie, Muskelstimulation und Rotlichttherapie. Auch NICE mit ihrer eisfreien Kältetherapie für die Regeneration und Leistungssteigerung sind mit dabei. Die Wearable Technologies Show in Halle 12 bietet indes viele innovative tragbare Technologien für das Monitoring von Vital- und Leistungsparametern.
Bewegung ist die beste Medizin
Das Gesundheitssystem steht vor großen Veränderungen, nur wenige Menschen erreichen die Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO für physische Aktivität, und der Ruf nach mehr Prävention wird immer lauter. So startet der 2. Tag der Sportmedizinkonferenz am 20. November mit Session 4 zu: „Die Krise der physischen Inaktivität – Bewegung ist Medizin“. In der Session werden von Prof. Yannis Pitsiladis, Vorsitzender FIMS, der Dachorganisation aller sportmedizinischen Vereinigungen sowie Dr. Sven Messing, WHO-Kooperationszentrum für Bewegung und Public Health Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Forderungen und Leitlinien führender Allianzen vorgestellt – für verschiedene Lebensabschnittsphasen und Tageszeiten. Von Sport im Kindes- und Jugendalter, über Fitness für Unternehmen und ihre Mitarbeiter bis hin zu städtischen Räumen.
So werden ein Uni-Campus oder gleich eine ganze Stadt aktiv
Prävention sollte bereits in jungen Jahren beginnen. Doch nur rund ein Drittel der Kinder (27 bis 33 Prozent) erreicht die Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO. „Die Gesundheit unserer Jugendlichen: Was muss sich ändern, was können wir tun?“ – dieser Frage geht Dr. Kerstin Holze nach. Sie ist Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB und Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin. Damit kennt die engagierte Ärztin die Herausforderungen aus mehreren Perspektiven. Der olympische Sport kann mit seiner Vorbildfunktion zwar zu mehr sportlicher Betätigung animieren – doch das allein reicht nicht. Prof. Norbert Bachl, Gründungspräsident der europäischen Sportmedizinvereinigung EFSMA und Prof. Edmond Hajrizi, Präsident der UBT Universität in Prishtina zeigen am Beispiel eines aktiven Universitätscampus, wie Lehrende und Lernende einer Universität für ein Plus an Bewegung motiviert werden können.
Gleich eine ganze Metropole aktivieren möchte die Stadt Hamburg unter dem Label „Active City!“. Von Basketball bis Yoga, im Sportverein oder im Stadtpark – die Angebote in den einzelnen Stadtteilen sind zahlreich. Ein zentrales Portal (https://www.hamburg-activecity.de) bündelt alle Angebote und macht sie nach Interessen und auf einer großen interaktiven Stadtkarte geografisch gut auffindbar. Das Konzept der „Active City!“ wird bei der MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE Christoph Hollstein, Staatssekretär für Sport im Hamburger Ministerium für Inneres und Sport, vorstellen. Hollstein selbst fährt bei jedem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit und seine Stadt bietet die Infrastruktur, die motivieren soll, sich zu bewegen.
Einsatz von Daten und KI zur Leistungssteigerung und Verletzungsprävention
„Datengestützte Strategien für Höchstleistungen und Verletzungsprävention“ ist Titel der Konferenz-Session 5. Sie widmet sich dem Spitzensport, wobei die Zukunft des Behindertensports eingeschlossen ist. In der Session als Referent mit dabei ist Dr. Sebastian Rösler. Er arbeitet als Coach im Spitzensport und ist Mitgründer von Pro Athletes. Das Unternehmen bietet (datengestützte) Trainingsberatung, -betreuung und -analytik an zum Beispiel für Rad- und Laufsport. Kanusport ist indes ein Arbeitsschwerpunkt von Konferenz-Speaker Prof. Dr.-Ing. Mirco Fuchs, Lehrstuhl für Computer Vision und Maschinelles Lernen an der HWTK Leipzig. Dort wird der individuelle Bewegungsablauf von Kanuten per Video und Künstlicher Intelligenz analysiert, um Leistungen zu optimieren – etwa zur Optimierung der Wasserlinie für einen schnellen Vortrieb des Bewegungsablaufs des Athleten – und Verletzungen vorzubeugen. Die neuen Technologien ermöglichen es, die aus Videos gesammelten Erkenntnisse zeitnah ins Training einfließen zu lassen.
Pheal, MatsCoach, Moni Cardi und mehr
Neue Technologien für Sport und Gesundheit stehen dann in der Session 6, dem „Shark Tank der digitalen Innovationen“, auf dem Programm. Unter anderem wird Dr. Agnes Musiol eine Lösung für das Monitoring von Parametern über ein Elektrolyt-Smartpatch vorstellen. Lars Ritter von Woodmark zeigt kooperativ mit dem 1. FC Köln, wie KI im Profifußball zum Einsatz kommt, und Prof. Räsänen wird seine erwähnte Softwarelösung Moni Cardi für die Analyse der respiratorischen Fitness vorstellen. In dieser Highlight-Session am Ende der Konferenz werden viele weitere spannende Innovationen für die Sportmedizin und angrenzende Disziplinen gezeigt.
Die
Messe Düsseldorf öffnet ihre Tore für die MEDICA und
COMPAMED 2025 vom 17. bis 20. November.
Städteübersicht für weitere
Messen in Nordrhein-Westfalen.
Kontakt:Messe Düsseldorf GmbH, Martin Koch, +49-(0)211-4560444, E-Mail: KochM@messe-duesseldorf.de